ConAct-News

WE ARE CONNECTED. Bilaterales Arbeitstreffen in Israel

Team von ConAct erstmals seit dem 7. Oktober bei Partnereinrichtungen in Israel

Anfang März reiste das Pädagogische Team von ConAct für ein dreitägiges bilaterales Arbeitstreffen mit der Israel Youth Exchange Authority und dem Verband der israelischen Jugendbewegungen nach Israel. Mit dem Besuch sollten vor Ort Eindrücke für die weitere Arbeit gesammelt und kommende Projekte geplant werden.

Israel nach dem 7. Oktober

In den ersten zwei Tagen befasste sich das Team mit der Lage der Gesellschaft infolge des 7.Oktober. Ein Vertreter der Jugendbewegungen stellte am neu entstandenen Platz der Geiseln die Arbeit des Hostages and Missing Families Forum vor, welches sich für die Rückkehr der Geiseln einsetzt. Anschließend gab eine Trauma-Therapeutin einen Einblick, inwieweit die Gesellschaft und insbesondere die Jugend kollektiv traumatisiert wurde und vor welchen Herausforderungen die Jugendarbeit stehe, um posttraumatischen Störungen entgegenzuwirken. Eine auf lange Sicht positive Perspektive für die Region versuchte anschließend Brigadegeneral (a. D.) Meir Elran vom Institut für nationale Sicherheitsstudien aufzuzeigen.

Am Abend fand ein Gespräch mit Ilana Tzuk, der Leiterin der Bildungsabteilung von Kibbuz Kfar Aza statt. Dabei wurde deutlich wie herausfordernd die aktuelle Arbeit mit den traumatisierten und weiterhin evakuierten Jugendlichen ist, die zum Teil noch Angehörige unter den Geiseln haben oder auch selbst für mehrere Wochen entführt waren.

Exkursion in das Grenzgebiet zum Gazastreifen

Die neue ConAct-Kollegin Tlalit Kitzoni arbeitete bis vor kurzem im Holocaust-Museum Yad Mordechai und führte nun das Team durch die ehemalige Arbeitsstelle und die Grenzregion zum Gazastreifen. Während der Kibbuz selbst erfolgreich verteidigt werden konnte, wurde das Museum von einer Rakete getroffen und stark beschädigt. Das Museum befindet sich nun in einer Phase des Wiederaufbaus und der Neukonzeption. In Re’im, wo über 350 Menschen auf einem Festival ermordet wurden, entstand in den vergangenen Monaten eine in Teilen organisierte, in Teilen improvisierte Erinnerungsstätte. [Video mit Triggerwarnung]

Im Kibbuz Nir Oz wurde mehr als jede*r vierte Bewohner*in ermordet oder entführt. Die Häuser sind in weiten Teilen zerstört und die Gemeinde evakuiert. Einer der Kibbuzbewohner traf sich mit ConAct und berichtete sehr persönlich von der Tragödie seiner Familie und des Kibbuz'. Sein Vater wurde ermordet, seine Mutter wurde entführt und sprach kurz nach Ihrer Freilassung über den Angriff und die Geiselhaft in Gaza. [Video mit Triggerwarnung]

Bilaterale Arbeitsgruppen und "Relaunch" in Israel

Der dritte Programmtag stand unter dem Zeichen der bilateralen Zusammenarbeit im Jugendaustausch. In Arbeitsgruppen wurden Projekte wie „Meet-in-Green“, das Match-Making-Programm oder neue Diskursreisen von Sichtbar Handeln. Gegen Antisemitismus geplant. Besonders aktuell war die Arbeit an einem Toolkit zur pädagogischen Bearbeitung des 7. Oktober sowie die Vorbereitung des bilateralen Netzwerkseminars in Berlin.

Nachdem die Initiative WE ARE CONNECTED. im Dezember 2023 bereits in Berlin gestartet wurde, wurde sie im Rahmen eines Netzwerktreffens erneut durch Christine Mähler und Tal Madar vorgestellt. Aus dem Feld des Jugendaustauschs präsentierten Rishon Lezion sowie Even Yehuda aktuelle Aktivitäten mit den deutschen Partnerorganisationen.

Die Veranstaltung setzte erneut das Signal für die starke Verbundenheit in Zeiten der Krise. WE ARE CONNECTED ist in diesen Tagen Auftrag und Realität zugleich.

 

Aufgrund des andauernden Krieges besteht weiterhin eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts [14.03.2024]. Bitte beachten Sie die Reise- und Sicherheitshinweise.

Am Platz der Geiseln (Foto: ConAct)
Dizengoff-Platz (Foto: ConAct)
Gedenkort des Nova-Festivals (Foto: ConAct)
Im Gespräch in Nir Oz (Foto: ConAct)
Bilaterales Team (Foto: Tammy Bar-Shay)
Newsletter Grafik

Newsletter

Anmeldung/Sign up

Partnerlogos-partnerpnggefördert
durch