ConAct auf dem 4. Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit
„Ist Austausch mit Israel derzeit überhaupt möglich?“, „Welche Angebote bietet ConAct zum Themenfeld Antisemitismus?“, „Welche Projekte können gefördert werden, welche nicht?“
Vom 16. bis 18. September hatten Besucher*innen auf dem 4. Bundeskongress für Kinder- und Jugendarbeit die Möglichkeit, diese und viele weitere Fragen dem ConAct-Team persönlich zu stellen. Der Kongress richtete sich an Interessierte aus Fachpraxis, Verbänden, Verwaltung, Politik und Wissenschaft und diente dem Austausch sowie der Vernetzung. ConAct war in Potsdam sowohl mit einem Infostand als auch vier Programmbeiträgen vertreten.
Der ConAct-Stand war gut besucht, viele Besucher*innen zeigten sich interessiert am Austausch mit Israel und an den Angeboten im Projekt „Sichtbar Handeln! Gegen Antisemitismus.“ Wer mehr über das Diskursprojekt erfahren wollte, hatte außerdem Gelegenheit, am Workshop „Nahost in Europa – Auswirkungen des Nahostkonflikts auf Jugendliche und Methoden für die antisemitismussensible Jugendarbeit“ teilzunehmen. Hier stellte Prof. Florian Sichling zunächst eine Studie vor, in der am Beispiel der Stadt Wien die Auswirkungen des Nahostkonflikts auf die Lebenswelt junger Menschen analysiert und beschrieben wurden. Im Anschluss stellte Cyra Sommer von ConAct das Projekt „Sichtbar Handeln! Gegen Antisemitismus.“ vor und präsentierte außerdem Ansätze und Methoden zum pädagogischen Umgang mit israelbezogenem Antisemitismus. Etwa 40 Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit besuchten den Workshop und tauschten sich im Nachgang angeregt zu möglichen Handlungsstrategien in der Jugend- und Bildungsarbeit aus.
Gemeinsam mit den Fach- und Förderstellen der Internationalen Jugendarbeit stellte ConAct gute Beispiele digitaler Praxis im Jugendaustausch vor – mit Ansätzen, die sich teilweise bereits im Arbeitsalltag etabliert haben, denen aber besonders in Krisenzeiten eine besondere Bedeutung zukommt. Dazu waren auch zwei Projekte aus dem deutsch-israelischen Jugendaustausch eingeladen.
Was passiert im Leben junger Menschen, wenn sie internationale Begegnung erleben? Im Rahmen des Workshops “Jugend stärken, Demokratie fördern: Der Beitrag der Internationalen Jugendarbeit” stand die Frage im Fokus, inwiefern die Internationale Jugendarbeit zur Stärkung demokratischer Strukturen und Prozesse beitragen kann. Prof. Dr. Andreas Thimmel hielt einen Vortrag zur Relevanz internationaler Jugendarbeit für Demokratie, außerdem wurden zwei Projekte aus der Austauschpraxis vorgestellt. Abschließend diskutierten Frauke Muth (Leiterin JUGEND für Europa) und Daniel Poli (Leiter IJAB) die präsentierten Ergebnisse. An der Veranstaltung nahmen etwa 50 Besucher*innen teil, die nach den Podiumsdiskussionen die Gelegenheit hatten, mit den Speaker*innen ins Gespräch zu kommen und sich über den Beitrag der Internationalen Jugendarbeit zur Förderung demokratischer Werte auszutauschen. An zusätzlicher Relevanz gewann die Diskussion vor dem Hintergrund der letzten Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen.
Zu guter Letzt wurde unter Beteiligung führender Wissenschaftler*innen im Feld der Jugendarbeit außerdem auf aktuelle Entwicklungen im Feld eingegangen. Dazu gehört auch der Bereich der digitalen Evaluation von Jugendbegegnungen. ConAct stellte hier das Tool i-EVAL vor, das die Selbstevaluation von internationalen Jugendbegegnungen ermöglicht. In dem Workshop wurde unter Anwesenheit von etwa 50 Teilnehmer*innen unter anderem ein Blick auf die hebräische Adaption für den deutsch-israelischen Jugendaustausch sowie neu entwickelte Fragemodule geworfen.