Israel nach dem 7. Oktober – Stimmen aus Jugendarbeit und Gesellschaft

Online-Gespräch mit Efrat Machikawa und Petra Hemming

Bereits wenige Tage nach den Angriffen der Hamas auf Israel lud ConAct Fachkräfte im Deutsch-Israelischen Jugendaustausch zu einer aktuellen Stunde mit Partner*innen vom Verband der Israelischen Jugendbewegungen ein. Hierbei wurden der Bedarf und das Interesse deutlich, in dieser Krisenzeit im engen Austausch miteinander und mit ConAct zu stehen und Stimmen aus Israel zu hören. Vor diesem Hintergrund finden seit Oktober 2023 regelmäßig digitale Angebote von ConAct mit Menschen aus der israelischen Jugendarbeit und Gesellschaft statt.

Am 2. September 2025 setzte ConAct die Gesprächsreihe mit der Kulturdiplomatin und Pädagogin Efrat Machikawa und der Judaistin Petra Hemming fort. Was beide verbindet, ist der Einsatz für den am 7. Oktober überfallenen und zerstörten Kibbuz Nir Oz. Efrat Machikawa stammt selbst aus Nir Oz. Ihr Onkel Gadi Moses wurde nach 482 Tagen aus der Gefangenschaft der Hamas befreit. Efrat hat für Petra Hemming im Oktober 2023 den Kontakt nach Nir Oz hergestellt. Petra Hemming, die seit ihrer Jugend im Austausch mit Israel engagiert ist, organisiert seitdem mit dem neu gegründeten Verein Solidaritätspartnerschaft Bergisch Gladbach – Nir Oz vielfältige Hilfe für den Kibbuz.

Beide berichteten zunächst von ihrem Engagement, das eng miteinander verbunden ist. Ein Viertel der Einwohner von Nir Oz wurden am 7. Oktober 2023 getötet oder entführt. Efrat Machikawa ist seitdem sehr in die Aktivitäten des Hostages Family Forum involviert und setzt sich dafür ein, dass auch der deutschen Bundesregierung und Gesellschaft bewusst ist, wie viele Geiseln der Hamas deutsche Staatsbürger*innen sind. Noch immer befinden sich sieben Deutsche in Gefangenschaft in Gaza. Auch Petra Hemming macht mit ihrem Verein auf das Schicksal der Geiseln aufmerksam. Sie hat mit der Solidaritätspartnerschaft zudem bereits mehr als 100.000 Euro Spenden für Nir Oz gesammelt und mehrere Gruppen von Freiwilligen zum Wiederaufbau des Kibbuz entsendet. Diese Aktivitäten senden ein beeindruckendes Zeichen der Resilienz und Hoffnung.

Aus der ersten Begegnung im Oktober 2023 ist eine wirkliche Freundschaft zwischen den Frauen entstanden, die beiden viel Kraft gibt, um mit ihrem Engagement fortzufahren. Angesichts der zunehmenden Ermüdung, Anfeindungen und Hindernisse ist dies wichtiger denn je. Alle sind eingeladen, aktiv zu werden. Wie Efrat eindrücklich beschrieben hat:

Der richtige Augenblick, sich zu engagieren ist JETZT! Gestern wäre es besser gewesen, aber morgen könnte es bereits zu spät sein.

Wer sich in der Solidaritätspartnerschaft Bergisch Gladbach – Nir Oz engagieren oder sich mit dem Schicksal der sieben deutschen Geiseln beschäftigen möchte, findet hier weitere Informationen:

Frau mit Brille lächelt in Kamera und redet
Efrat Machikawa berichtet von ihrem Engagement im Hostage Family Forum
Älterer Herr im Pool streckt geballte Fäuste in die Luft
Der Überlebende Gadi Moses nach seiner Rückkehr aus der Hamas-Gefangenschaft im renovierten Pool des Kibbuz Nir Oz
Frau mit Brille gestikuliert und spricht
Petra Hemming berichtet von den Aktivitäten der Solidaritätspartnerschaft Bergisch-Gladbach – Nir Oz
Eine Gruppe posiert für ein Gruppenbild auf einer Wiese
Die erste Gruppe von Freiwilligen aus Bergisch-Gladbach trifft im März 2024 zum Wiederaufbau in Nir Oz ein