Deutsch-Israelische Jugendbegegnung: „Spotlight on... 50 Years Israel & Germany”

A Youth Expedition through the Past, Present and Future of Diverse Relations

Die Jugendbegegnung „Spotlight on… 50 Years Israel & Germany“ bildete den Auftakt der gemeinsamen Projekte von ConAct und der Israel Youth Exchange Authority für das Jubiläumsjahr der deutsch-israelischen Beziehungen.

Spotlight on…Israel

Die Teilnehmer*innen der Jugendbegegnung.
Die Teilnehmer*innen der Jugendbegegnung.

Vom 13. bis 26. März 2015 gingen 22 junge Menschen aus Deutschland und Israel gemeinsam auf eine Expedition durch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der vielfältigen Beziehungen zwischen beiden Ländern und verarbeiteten ihre Erfahrungen und Erlebnisse in Kurzfilmen.

Der Fokus der ersten Arbeitstage richtete sich vor allem darauf, thematisch tiefer in die deutsch-israelischen Beziehungen einzutauchen, aber auch einen Einblick in die praktische Arbeit des Filmemachens zu bekommen. Ariella Gill von der Israel Youth Exchange Authority begrüßte alle Teilnehmenden herzlich in Tel Aviv und eröffnete die Jugendbegegnung offiziell.

Erste Übungen.
Erste Übungen.

Im Workshop „50 Years German-Israeli Relations“ erarbeitete die Gruppe einen Zeitstrahl mit wichtigen Ereignissen und interessanten Fakten der deutsch-israelischen Beziehungen. Das Gespräch mit Micky Drill, Projektmanager bei der Friedrich-Ebert-Stiftung Israel, bot den jungen Erwachsenen einen Einblick in die Arbeit und die Aufgaben der Stiftung. Sie richteten zahlreiche Fragen an Micky Drill, die er sachlich sowie ergänzt um persönliche Erfahrungen und Einsichten gerne beantwortete. Insbesondere die Geschichte der Shoah und ihre Bedeutung für die deutsch-israelischen Beziehungen standen im Mittelpunkt der Diskussion. Micky Drill zufolge schwebt dieser Teil der gemeinsamen Geschichte bei jeder Begegnung zwischen Deutschen und Israelis mit, wenn auch nicht immer bewusst.

Themenvielfalt.
Themenvielfalt.

Ein weiterer Höhepunkt der Jugendbegegnung war das Gespräch mit Arnon Goldfinger, Regisseur des Dokumentarfilms „Die Wohnung“. Die Gruppe schaute zunächst den Film und nutzte in der anschließenden Gesprächsrunde mit dem Regisseur die Möglichkeit, aus erster Hand mehr über dessen Entstehung zu erfahren und sich auch praktische Hinweise für ihre eigenen Filmprojekte zu holen.

Für eine dritte Gesprächsrunde besuchte die Gruppe die Deutsch-Israelische Industrie- und Handelskammer. Dort erhielten sie von deren Geschäftsführer Grisha Alroi-Arloser, der zugleich Präsident der Israelisch-Deutschen Gesellschaft ist, nicht nur einen Überblick über die deutsch-israelischen Wirtschaftsbeziehungen, sondern auch einen sehr persönlichen Einblick in die deutsch-israelischen Beziehungen allgemein und im Hinblick auf den Jugendaustausch im Besonderen.

City Tour Tel Aviv mit allen Teilnehmenden aus Israel und Deutschland.
City Tour Tel Aviv mit allen Teilnehmenden aus Israel und Deutschland.

Der Jugendaustausch habe, so Alroi-Arloser, eine enorme Bedeutung für die Entwicklung der Beziehungen zwischen beiden Ländern. Am 18. März reiste die Gruppe nach Jerusalem. Dort besuchten die jungen Erwachsenen die Knesset und trafen sich zu einem Gespräch mit Hadas Levi Setzemsky, Nachrichtensprecherin beim Knesset Channel. Zwischen den Gesprächsrunden bereiteten zwei Medienpädagogen die Teilnehmenden auf ihre eigenen Filmprojekte vor. Gemeinsam wurden Grundlagen in der Arbeit mit Kamera- und Tonequipment sowie Aufnahmetechniken, aber auch Grundlagen in journalistischem und dokumentarischem Arbeiten sowie im filmischen Erzählen erarbeitet.

Spotlight on… Germany

Abschied am Wannsee.
Abschied am Wannsee.

Am 20. März reisten alle Teilnehmenden gemeinsam nach Berlin und setzten dort die Arbeit an ihren Filmprojekten fort. In Berlin besuchte die Gruppe die Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz und den Deutschen Bundestag. Die Zeit wurde aber vor allem für weitere Filmaufnahmen, Interviews und die Fertigstellung der Filme genutzt.

Nachdem nochmals knapp eine Woche intensiv gefilmt und vor allem geschnitten wurde, war es am Nachmittag des 25. März dann soweit – die Gruppen zeigten sich gegenseitig ihre Kurzfilme. Zur Präsentation kam auch Christine Mähler, Leiterin von ConAct, die – begeistert von den Resultaten – allen Teilnehmenden und den Begleitpersonen großen Dank aussprach.

Die Filme…

Workshop „50 Years German-Israeli Relations“.
Workshop „50 Years German-Israeli Relations“.

Die Teilnehmenden hatten in fünf bilateralen Teams parallel zum Begleitprogramm in beiden Ländern an ihren Filmprojekten gearbeitet und dabei viel Engagement gezeigt. Die Bandbreite der Themen, die sich die jungen Erwachsenen frei wählen konnten, spiegelt die Vielfalt der deutsch-israelischen Beziehungen wider:

Ein Film beschäftigt sich mit der Entwicklung und Bedeutung des deutsch-israelischen Jugendaustausches und fragt, wie die Teilnahme an Jugendbegegnungen Sichtweisen und Biografien verändern kann. „The Knot“ widmet sich der Entwicklung der deutsch-israelischen Beziehungen allgemein, allerdings nicht in Form einer Dokumentation, sondern kreativ umgesetzt als Kurzgeschichte über ein Paar „befreundeter“ Schuhe. Der Film „Let’s have fun together!“ möchte kulturelle Besonderheiten aus Israel und Deutschland einfangen. Interviews und szenische Aufnahmen wechseln sich ab und es entsteht ein buntes Bild von Tel Aviv, Jerusalem und Berlin. In „Lost in Perception?“ versuchte die Gruppe herauszufinden, welche Sichtweisen Menschen in Israel und Deutschland auf das jeweils andere Land haben. Neben Interviews auf der Straße wurde auch mit Experten wie dem Historiker Moshe Zimmermann und dem Politikwissenschaftler Martin Kloke gesprochen. „Let’s talk“ beschäftigt sich mit der Gegenwärtigkeit der Vergangenheit. Inspiriert durch Arnon Goldfingers Film „Die Wohnung“ wollten die Teilnehmenden herausfinden, wie Familiengeschichte in verschiedenen Generationen weitergetragen wurde und auch heute noch wird. Dazu sind sie mit ehemaligen Teilnehmenden an Jugendbegegnungen, Zeitzeug*innen sowie Pädagog*innen aus der Erinnerungsarbeit ins Gespräch gekommen.

Die Kurzfilme wurden auch auf dem Deutsch-Israelischen Jugendkongress im Mai 2015 in Berlin präsentiert. Hier konnten die übrigen Teilnehmenden mit den jungen Filmemacher*innen ins Gespräch kommen und mehr über die Hintergründe und die Entstehung der Kurzfilme erfahren. Nun stellen wir Ihnen die Filme auch für Ihre eigene pädagogische Arbeit zur Verfügung.

Spotlight On: Kurzfilme

„The Knot”

„60 Years of German-Israeli Youth Exchange”

„Lost in Perception?”

„Let's have fun together!”

„Let's talk”

Die Handreichung…

Die in den Kurzilmen behandelten Aspekte der deutsch-israelischen Beziehungen finden sich vielfach in deutsch-israelischen Austauschprogrammen wieder. In der Handreichung (mit DVD) „Spotlight on… Germany & Israel“, welche von den Mitarbeiter*innen von ConAct anschließend an die Jugendbegegnung erarbeitet wurde, werden sie nun für die pädagogische Praxis zur Verfügung gestellt. Sie können für die Vorbereitung künftiger Austauschgruppen, gemeinsame Arbeitseinheiten während eines Austauschs oder zur Nachbereitung eines Austauschprojekt genutzt werden. An die Seite gestellt werden ihnen Leitfragen zur weiterführenden Diskussion sowie pädagogischen Methoden zur vertiefenden inhaltlichen Bearbeitung. Außerdem stellen wir Ihnen die fünf Kurzfilme sowie einige weiterführende Materialien bereit.

Lesen Sie die Handreichung in der digitalen Version  – hier geht es zum Download!

Die Handreichung kann kostenlos bei ConAct bestellt werden.

Wir bedanken uns bei unseren Kooperationspartnern – der Israel Youth Exchange Authority und kijufi Landesverband Kinder- und Jugendfilm Berlin – für die gute Zusammenarbeit!

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