WE ARE CONNECTED. Wir sind verbunden.*

"So haben wir unsere gemeinsame Initiative für die Jugendkontakte zwischen Deutschland und Israel in diesen schweren Wochen benannt.

WE ARE CONNECTED.

Wir sind verbunden. Das ist ein Statement. Eine Feststellung. Eine Versicherung. Eine Zusage. Eine Bekräftigung der tiefen und vielfältigen Verbindungen zwischen jungen Menschen und Menschen aller Generationen aus Deutschland und Israel.

Wir sind verbunden, denn jüdisches Leben war über die Jahrhunderte und bedeutet auch heute Leben in der Gegenwart in Deutschland.

Wir sind verbunden, denn wir alle in Deutschland und Israel sind Teil der schrecklichen Geschichte, in der Menschen des nationalsozialistischen Deutschlands Juden und Jüdinnen aus ganz Europa verfolgt und ermordet haben. Wir sind verbunden, wenn wir in diesen Wochen hören, wie sehr die Überlebenden der damaligen Verfolgung betroffen und erschüttert, retraumatisiert sind angesichts der aktuellen Angriffe auf Israel.

Wir sind verbunden in den vielen tagtäglichen Themen und Herausforderungen unseres Alltags zu normalen Zeiten – in der Vielfalt der Identitäten, Interessen und Meinungen der jungen Menschen in unseren demokratischen Gesellschaften. Wir sind verbunden, in den geteilten Interessen an Kultur, Sport, schulischer und außerschulischer Bildung. Wir sind verbunden in Diskursen und Aktivitäten für Nachhaltigkeit und Umweltschutz.

Und in diesen Wochen sind wir einmal mehr verbunden. Denn die Angriffe auf Israel sind nicht nur islamistische Angriffe auf die demokratische und offene Gesellschaft Israels. Diese Angriffe haben uns auch im Austausch und gemeinsam getroffen:

Da ist Yotam Ben Bassat, 24 Jahre alt. Er war Teilnehmer eines Begegnungsprogramms der seit 50 Jahren bestehenden Austauschpartnerschaft zwischen Emek Hefer und Siegen-Wittgenstein. Yotam ist als Soldat am 7. Oktober umgekommen, als er versuchte, sein Land gegen die Terroristen zu verteidigen.

Und da ist Ilan Moshe Yaakov, 29 Jahre alt. Er war als Leiter des Beit-Dani-Jugendzentrums in Tel Aviv und Gruppenleiter in der langjährigen Austauschpartnerschaft zwischen Tel Aviv und Frankfurt sehr präsent. Am 7. Oktober wurde er als einer der Teilnehmer des Nova-Festivals ermordet.

Und dann sind da die Austauschgruppen, die am 7. Oktober ganz selbstverständlich in Israel zu Besuch waren – auch im Süden des Landes, wie etwa eine Gruppe aus Karlsruhe in der Region Scha'ar Hanegev und eine Gruppe aus Pankow zu Gast in Aschkelon.

In den ersten Wochen nach dem 7. Oktober war die Annäherung vorsichtig: Wie können wir über das sprechen, was passiert ist? Was können wir sagen oder fragen? Haben unsere Tränen auch in der Ferne Platz, obwohl wir weit weg und in Sicherheit sind? Was können wir tun?

Die Initiative WE ARE CONNECTED. ermutigt deutsche Partnerorganisationen und junge Menschen aus Jugendaustausch, Schulaustausch und Freiwilligendiensten, JETZT im Kontakt mit israelischen Partner*innen und Freunden zu sein und sichtbare Zeichen der Verbundenheit zu setzen. Die Initiative lädt deutsche Partnerorganisationen ein, ideelle Unterstützung zu geben und durch die Entwicklung von Spendenideen auch konkrete Hilfe zu leisten. In dieser Situation, in der so viele Menschen in Israel freiwillig arbeiten, um zu helfen, bilden die israelischen Jugendbewegungen eine zentrale Kraft unter den Helfenden: Sie unterstützen die von Flucht und Evakuierung betroffenen Familien, organisieren Unterricht und Freizeit für evakuierte Kinder und Jugendliche und verbringen Zeit mit alten, retraumatisierten Menschen.

Lasst uns Zeichen der Verbundenheit setzen!
Unsere Unterstützung wird JETZT gebraucht."

WE ARE CONNECTED. 

* Auszug aus der Rede von Christine Mähler, Leitung von ConAct, anlässlich der Auftaktveranstaltung der Initiative WE ARE CONNECTED. im Dezember 2023 in Berlin.