Nach dem Angriff auf Israel – Stimmen aus Jugendarbeit und Gesellschaft

Online-Gespräch mit Tlalit Kitzoni

**English version below**

Bereits wenige Tage nach den Angriffen der Hamas auf Israel lud ConAct Fachkräfte im Deutsch-Israelischen Jugendaustausch zu einer aktuellen Stunde mit Partner*innen vom Verband der Israelischen Jugendbewegungen ein. Hierbei wurden der Bedarf und das Interesse deutlich, in dieser Krisenzeit im engen Austausch miteinander und mit ConAct zu stehen und Stimmen aus Israel zu hören. Vor diesem Hintergrund finden in diesen Wochen eine Reihe digitaler Angebote von ConAct mit Menschen aus der israelischen Jugendarbeit und Gesellschaft statt.

Am 29. Januar setzte ConAct die Gesprächsreihe mit Tlalit Kitzoni fort. Sie leitet die Bildungsabteilung im “From Holocaust to Revival Museum” im Kibbutz Yad Mordechai und ist Expertin im Bereich der Holocaust Education.

Tlalit schilderte Ihre Erfahrungen während des Terrorangriffs der Hamas am 7. Oktober, den sie im Kibbutz Kfar Aza, in unmittelbarer Grenznähe, erleben musste. Sie überlebte, weil sie sich den ganzen Tag über unter ihrem Bett versteckte. In bemerkenswerter Nüchternheit kreiste die Schilderung um das Funktionieren in dieser Situation der Angst. Schließlich wurde Tlalit am Abend von Soldaten gerettet.

Selbst in einem anderen Kibbutz aufgewachsen und ihr Leben lang mit den Kibbutzim in der Nähe des Gazastreifens verbunden musste unser Gast die Nachricht von der Ermordung oder Entführung zahlreicher Bekannter und Freunde hinnehmen. Auf das Schicksal der Geiseln aufmerksam zu machen und alle Zuhörer*innen dazu aufzurufen, sich für deren Freilassung einzusetzen, war Tlalit daher ein wichtiges Anliegen.

Dies bezeichnete sie auch als Motivation für ihre wiederholten Berichte von ihrem eigenen Erleben, die sie trotz der Belastung in verschiedenen Foren gab. Manchmal fühle sie sich dabei selbst wie eine Zeitzeugin, deren Wirken ihr durch ihre Arbeit gut bekannt sind. Abschließend hatte Tlalit eine Bitte an das Publikum: Sie warb für Empathie gegenüber denjenigen, für die der 7. Oktober nicht vergangen ist und nicht vergehen kann, ehe die Geiseln zurückkehren.

Die Gesprächsrunden mit Stimmen aus Israel wird auch im Jahr 2024 fortgesetzt.

Sie haben ein Gespräch verpasst? Alle Berichte zu unserer Gesprächsreihe finden Sie hier im Überblick: 

Israel nach dem 7. Oktober – Stimmen aus Jugendarbeit und Gesellschaft


**English version**

Just a few days after the Hamas attacks on Israel, ConAct invited experts in German-Israeli youth exchange to a live discussion with partners from the Council of Youth Movements in Israel. At the meeting, it became clear that there was a need and interest in maintaining a close exchange with each other and with ConAct during this time of crisis and in hearing voices from Israel. In this context, ConAct is holding a series of digital events with people from Israeli youth work and society for the past months.

On January 29, ConAct continued its discussion series with Tlalit Kitzoni. She heads the education department at the “From Holocaust to Revival Museum” in Kibbutz Yad Mordechai and is an expert in Holocaust education.

Tlalit recounted her experience during the Hamas terror attack on October 7, which she endured in Kibbutz Kfar Aza, close to the border. She survived by hiding under her bed all day. Her account, marked by remarkable composure, focused on how she functioned in this situation of fear. Eventually, Tlalit was rescued by soldiers in the evening.

Having grown up in another kibbutz and been connected to the kibbutzim near the Gaza Strip all her life, our guest had to come to terms with the news of the murder or abduction of many friends and acquaintances. Raising awareness of the plight of the hostages and calling on all listeners to advocate for their release was therefore a matter of great importance to Tlalit.

She also described this as her motivation for repeatedly sharing her personal experiences in various forums, despite the emotional strain. Sometimes, she even feels like a witness to history herself, a role she is familiar with through her work. In conclusion, Tlalit had a request for the audience: She urged them to show empathy for those for whom October 7 has not passed and cannot pass until the hostages are returned.

The discussion series featuring voices from Israel will also continue in 2024.

Did you miss a discussion? All reports from our discussion series are listed here:

Israel after October 7 – Voices from Youth Work and Society

Foto: ConAct
Foto: ConAct