Diversität in Bildung und Jugendaustausch: 120 israelische und deutsche Fachkräfte tagten auf Einladung von ConAct
„Das Leben in offenen und demokratischen Gesellschaften ist seit Jahrzehnten ein wichtiges Thema in deutsch-israelischen Bildungs- und Austauschprogrammen“, erklärte Christine Mähler, Leitung von ConAct. „Seit einem Jahr arbeiten wir im Projekt ‚Living Diversity in Germany and Israel‘ daran, Inhalte und pädagogische Ansätze diversitätsbewusster Bildungsarbeit in Deutschland und Israel zusammenzutragen. Auf der Fachtagung sind wir nun gemeinsam mit rund 120 Fachkräften der Austausch- und Bildungsarbeit tiefer in die Diskussion zu Diversität und Vielfalt eingestiegen. Gemeinsam haben wir herausgearbeitet, welche Fragen und welche praktischen Anknüpfungspunkte sich für die pädagogische Austauscharbeit in beiden Ländern ergeben.“
In Vorträgen, Paneldiskussionen und zahlreichen jeweils bilateral besetzten Workshops wurden unterschiedliche Aspekte der Frage behandelt, welche Herausforderungen und Chancen eine plurale Gesellschaft für die Jugendarbeit bietet. Dabei wurden die Begriffe „Diversität“ und „Vielfalt“ bezogen auf individuelle Unterschiedlichkeiten ebenso diskutiert, wie Konzepte und Verständnisse rund um das Konzept „Kultur“, mit dem häufig Gruppen markiert werden. Eine große Anzahl an Projekten, Jugendbewegungen und Initiativen stellten auf der Fachtagung ihre Herangehensweisen vor, anhand derer sie die Vielfalt individueller und gruppenbezogener Identitäten junger Menschen in der pädagogischen Arbeit berücksichtigen. Die Referent*innen und Teilnehmenden kamen zum einen aus der Forschung, zum anderen aus der pädagogischen Praxis und brachten israelische und deutsche Perspektiven ein. Die deutsch-israelische Fachtagung wurde von Thomas Heppener, Leiter des Programms „Demokratie leben!“ eröffnet. Rogel Rachman, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Botschaft des Staates Israel, überbrachte gleichfalls zur Eröffnung gute Wünsche für die bilaterale Veranstaltung.
Im Jahr 2015 startete ConAct das bilaterale Projekt zu diversitätsbewusster Bildungsarbeit in Deutschland und Israel: Das Projekt „Living Diversity“ dient dazu, ein deutsch-israelisches Netzwerk von Trägern und Fachkräften der außerschulischen Jugendarbeit aufzubauen, welche sich in ihrer Bildungs- und Austauscharbeit für ein gleichberechtigtes Miteinander in der Gesellschaft – gegen Ausgrenzung und Diskriminierung einsetzen. Ziel des Projekts ist es, die Achtsamkeit für die bestehende Vielfalt – etwa an kulturellen, religiösen und sexuellen Orientierungen, an ethnischer und sozialer Zugehörigkeit und an körperlichen und geistigen Fähigkeiten – im Leben und Lernen junger Menschen in Deutschland und Israel zu erhöhen. Zum anderen gilt es, das Bewusstsein und Handeln für demokratische Werte gemeinsam aktiv zu stärken. Das Projekt unterstreicht den Wunsch, die jahrzehntelang gewachsene deutsch-israelische jugendpolitische Zusammenarbeit in Bildung und Jugendaustausch weiter zu intensivieren. Das Projekt „Living Diversity in Germany and Israel“ wird im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gefördert.
Weitere Informationen finden Sie unter www.living-diversity.org