"Begegnung bildet Menschen" – Abgeordnete und Fachkräfte diskutierten auf dem 6. Parlamentarischen Abend der Internationalen Jugendarbeit in Berlin
Unter dem Motto „Begegnung bildet Menschen – Identität und Toleranz in einer globalisierten Welt“ hatten die bundesweiten Fach- und Fördereinrichtungen der Europäischen und Internationalen Jugendarbeit am 7. Mai 2014 zum 6. Parlamentarischen Abend in der Vertretung des Freistaates Bayern eingeladen. Rund 200 Gäste, darunter mehr als 20 Abgeordnete und weitere Vertreter/innen von Verbänden und Trägern der Jugendhilfe, diskutierten über die Perspektiven der internationalen Jugendarbeit.
„Dieses Motto trifft den Kern von internationaler Jugendarbeit: Es geht darum, dass Jugendliche andere Länder und Menschen buchstäblich erleben können. So entwickelt sich Verständnis füreinander auch über vermeintliche Grenzen hinweg“, erläuterte Caren Marks, die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bei der Eröffnung der Veranstaltung. Stellvertretend für die Fach- und Förderstellen der internationalen Jugendarbeit in Deutschland hatten in diesem Jahr Christine Mähler von ConAct – Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch und Thomas Rudner von Tandem – Koordinierungszentrum Deutsch-Tschechischer Jugendaustausch die Einladung für diesen Abend ausgesprochen.
Begegnungen über Grenzen hinweg schulen dabei besonders interkulturelle Kompetenzen wie Teamfähigkeit und sprachliche Gewandtheit, die für den späteren Lebensweg und die berufliche Entwicklung in einer vielfältigen und multikulturellen Gesellschaft als Orientierungshilfe dienen können, unterstrichen die einladenden Organisationen. Die verschiedenen Jugendwerke, Facheinrichtungen, Jugendverbände und Initiativen haben in den letzten Jahren einen bedeutenden Beitrag zur Schaffung von Strukturen und Programmen geleistet, die auf die Herausforderungen einer globalen Lebenswelt voll vielfältiger, aber auch verunsichernder Möglichkeiten an Jugendliche reagieren, betonte Staatssekretärin Marks.
In ihrem Appell an Politik und Träger hob Marks hervor, dass künftige eigenständige politische Programme konsequenter die Perspektiven Jugendlicher anhören und einbeziehen sollten. Sowohl Politik als auch die Fach- und Fördereinrichtungen der Europäischen und Internationalen Jugendarbeit müssen die aktuellen politischen Entwicklungen verfolgen und in ihren Programmen darauf reagieren. Ziel sei es, eine vielschichtige Gruppe von Jugendlichen zu erreichen und ihnen Begegnungsangebote auch außerhalb des formalen Bereiches anzubieten.
Themenforum
Zum Thema „Vielfalt leben statt Rassismus schüren – Junge Menschen im Bewusstsein diverser kultureller und nationale Identitäten“ diskutierten Christine Mähler, Leiterin von ConAct, gemeinsam mit Thomas Hoffmann von der Stiftung DRJA mit den Abgeordneten des Deutschen Bundestages Cemile Giousouf (CDU/CSU), Susann Rüthrich (SPD) sowie Monika Lazar (Bündnis90/Die Grünen) und Ekaterina Ivanushkina (JunOst e.V.). Im Mittelpunkt stand die Frage, wie junge Menschen – konfrontiert mit geografischer Grenzenlosigkeit und globalisierten Lebenszusammenhängen in Europa – innerhalb einer großen Vielfalt persönlicher, kultureller, religiöser und nationaler Identitäten ihren Weg finden können. Beleuchtet wurde auch die (positive) Rolle internationaler Begegnungsprogramme für die Herausbildung individueller oder auch kollektiver Identitäten und inwiefern die Politik Einfluss auf Themen wie Diversität, Vielfalt und Rassismus nehmen kann und sollte.
Die anderen Diskussionsforen setzten sich mit folgenden Themen auseinander: „Europa wählen – Demokratisches Bewusstsein und Mitbestimmung junger Menschen in Europa“, „Inklusion und Diversität – Einbeziehung neuer Zielgruppen in die internationale Jugendarbeit“ und „Schule & Jugendarbeit – Kooperationswege formaler und non-formaler Bildung im europäischen und internationalen Austausch“.
Die Veranstalter
Veranstaltet wurde der 6. Parlamentarische Abend der Internationalen Jugendarbeit von ConAct – Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch, Tandem – Koordinierungszentrum Deutsch-Tschechischer Jugendaustausch, Deutsch-Französisches Jugendwerk (DPJW), Deutsch-Polnisches Jugendwerk (DPJW), IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland, JUGEND für Europa – Nationalagentur für das Programm Erasmus Plus und Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch.
Die Presseinformation zum 6. Parlamentarischen Abend können Sie hier herunterladen.
© Foto 1–3: Peter Himsel; Foto 4–6: David Ausserhofer