Sichtbar Handeln! Gegen Antisemitismus. Fachseminar erfolgreich abgeschlossen
Wie kann Bildungsarbeit in Deutschland nach den Ereignissen des 7. Oktobers und den Folgen des Kriegs in Nahost funktionieren? Welche Herausforderung gibt es in der Bearbeitung dieser Themen? Und wie können deutsch-israelische Jugendbegegnungen mit den Ereignissen umgehen?
Diese und weitere Fragen diskutierten 16 Fachkräfte der Jugend-, Bildungs- und Austauscharbeit vom 26. bis 28. Juni im nordrhein-westfälischen Münster. Neben weiteren methodischen Ansätzen wurden vor allem zwei ConAct-Publikationen zum Thema Antisemitismus sowie zum 7. Oktober auf dem Seminar vorgestellt.
In einem Einführungsvortrag beleuchtete Jörg Rensmann von der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) in NRW die aktuelle Situation in Bezug auf Antisemitismus in Deutschland. So zeigen die Meldestatistiken einen sprunghaften Anstieg antisemitischer Vorfälle nach dem 7. Oktober. Rensmann machte deutlich:
„Der Nahostkonflikt ist eine Gelegenheit für antisemitische Äußerungen und Handlungen, nicht aber die eigentliche Ursache für Antisemitismus.“
In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung sind Räume des offenen Austausches und des gemeinsamen Lernens umso wichtiger. In Bezug auf das zunehmende Unsicherheitsgefühl von Juden und Jüdinnen in Deutschland sagte eine Teilnehmerin:
„Wir feiern 75 Jahre Grundgesetz in Deutschland. Es kann nicht sein, dass Menschen ihre Religion und Identität verstecken müssen.“
Mit vielen Handlungsimpulsen, Inspiration und Motivation im Gepäck wurden drei Tage des Austausches erfolgreich beendet.