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Online-Buchvorstellung: Bildungsarbeit zu Israelbezogenem Antisemitismus und Nahostkonflikt

Aktuelle Herausforderungen, Grundlagen und Handlungsperspektiven für die pädagogische Praxis

Am 20. Januar 2025 hatte ConAct zu einem Online-Gespräch zum Sammelband „Israelbezogener Antisemitismus, der Nahostkonflikt und Bildung” eingeladen. Gemeinsam mit mehr als 30 interessierten Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe wurde mit dem Herausgeber, Kai Schubert, sowie der Autorin Rosa Fava besprochen, wie sich nach dem 7. Oktober 2023 an Bildungseinrichtungen über den Nahostkonflikt sprechen lässt.

Muss nach dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 und seinen Auswirkungen auch auf die deutsche Gesellschaft Bildungsarbeit zu Antisemitismus und Nahostkonflikt neu gedacht werden? Die Antwort auf diese Frage konnte der Herausgeber des Sammelbandes „Israelbezogener Antisemitismus, der Nahostkonflikt und Bildung“, Kai Schubert, geben: Aus der Sicht von pädagogischer Praxis, Bildungsforschung und wissenschaftlicher Didaktik habe sich nichts an den grundlegenden Problematiken der Bildungsarbeit zu diesen Themen geändert. Teilweise stellt diese Thematik sogar eine Leerstelle im Bildungsbereich dar.

Gemeinsam mit Dr. Rosa Fava, Autorin des Beitrags „Die brüchige Verbindung von Antisemitismus- und Rassismuskritik“ wurde im Gespräch deutlich, dass der Nahostkonflikt neben dem politischen Realkonflikt auch Gegenstand von Diskursen in Deutschland ist, in die sich nicht selten Rassismus und israelbezogener Antisemitismus mischen. Neben vielen weiteren Hinweisen zum pädagogischen Umgang mit diesen Herausforderungen wurde besprochen, dass Selbstreflexion und Beziehungsarbeit entscheidend für die eigene Sprechfähigkeit sind. So ist es wichtig, Betroffenenperspektiven auch dort einzubeziehen, wo sie vermeintlich nicht vorkommen, und die eigenen Emotionen in Bezug auf die verhandelten Themen bewusst wahrzunehmen. Mit Verweis auf die Forschungen der Mitherausgeberin des Bandes, Dr. Elizaveta Firsova-Eckert, wurde der Deutsch-Israelische Jugendaustausch als Ansatz genannt, der zu einer deutlich differenzierteren Wahrnehmung des Nahostkonflikts bei den Teilnehmenden beitrage.

Elizaveta Firsova-Eckert, Kai E. Schubert (Hrsg.): Israelbezogener Antisemitismus, der Nahostkonflikt und Bildung. Analysen und didaktische Impulse, Leverkusen-Opladen 2024. Buch als PDF-Download
 

Foto: ConAct