ConAct-News

Wie umgehen mit den pädagogischen Herausforderungen nach dem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober?

ConAct-Fachtag bot Diskursraum für Fachkräfte der Jugend- und Bildungsarbeit in Wittenberg

Die Reaktionen auf den Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober und der folgende Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen stellt Pädagog*innen tagtäglich vor Herausforderungen. Der Fachtag am 30.01.2024 von ConAct – Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch thematisierte Ansätze und Methoden zu „Israel, Nahost, Antisemitismus“ in Lutherstadt Wittenberg. Ziel der pädagogischen Hilfestellungen war es, die Sicherheit der Teilnehmenden zu stärken und eine bessere Orientierung für den Arbeitsalltag anzubieten.

Obwohl die Fachkräfte in unterschiedlichem Maß mit problematischen Äußerungen und Handlungen konfrontiert sind, wurde beim Zusammentragen der Herausforderungen folgendes deutlich: die Emotionalisierung bestimmt den Diskurs über das Massaker am 7. Oktober, den Nahostkonflikt und (israelbezogenen) Antisemitismus in Deutschland (und weltweit).

Das Team des ConAct-Projekts „Sichtbar Handeln! Gegen Antisemitismus.“ vermittelte anhand von Bildern und Zitaten einen Eindruck davon, was der 7. Oktober 2023 für die israelische Gesellschaft bedeutet. Den Teilnehmenden wurde durch die Auseinandersetzung mit den Stimmen israelischer Jugendlicher klar, dass dieser Tag einen besonderen Einschnitt bedeutet, der sich nicht einfach in die Reihe der Auseinandersetzungen im Nahostkonflikt einfügen lässt.

Nachdem eine gemeinsame Definition von Antisemitismus gefunden war, analysierten die Fachkräfte anschließend Äußerungen aus verschiedenen Kontexten der letzten drei Monate. Mithilfe einer Checkliste zum Erkennen von israelbezogenem Antisemitismus erlangten sie die nötige Sicherheit, um diese weit verbreitete Erscheinungsform von legitimen kritischen Äußerungen unterscheiden zu können.

Die methodischen Ansätze zum Nahostkonflikt zeigten den Teilnehmenden insbesondere die historische Komplexität und die Vielfalt der beteiligten Akteur*innen, wodurch Alternativen zu Schwarz-Weiß-Schemata im Hinblick auf das Lesen und Sprechen über diesen Konflikt erarbeitet werden konnten. Abschließend prüften die Teilnehmenden, inwiefern die im Verlauf des Fachtags gesammelten Erkenntnisse in der pädagogischen Praxis anwendbar sind. Die Teilnehmenden resümierten, dass sie sowohl in ihrem Wissen um Israel und Antisemitismus als auch durch die Anwendung unterschiedlicher methodischer Zugänge für ihre Arbeit gestärkt sind.

Um gegen Stereotype und Vorurteile zu arbeiten, hilft Bildung, Verständigung und Begegnung. (Resümee einer Teilnehmenden des ConAct-Fachtags)

 


Mehr über das von ConAct realisierte Projekt „Sichtbar Handeln! Umgehen mit Antisemitismus in Jugend- und Bildungsarbeit“ erfahren Sie unter www.Sichtbar-Handeln.org.

Das Projekt „Sichtbar Handeln! Umgehen mit Antisemitismus in Jugend- und Bildungsarbeit“ wird von ConAct – Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch in Kooperation mit der Israel Youth Exchange Authority und dem Council of Youth Movements seit 2020 realisiert. Es wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Eine Kleingruppe bearbeitet konzentriert eine Aufgabe.
Foto:ConAct
Teilnehmende hören konzentriert zu.
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Projektlogo mit einem petrol-gelb-grünen Ausrufezeichen und dem Schriftzug "Sichtbar Handeln gegen Antisemitismus"
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