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Widersprüche aushalten und eigene Positionen hinterfragen: „Sichtbar handeln!“ goes Chemnitz

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Das Diskursprojekt „Sichtbar handeln! Umgehen mit Antisemitismus in Jugend- und Bildungsarbeit“ geht mit neuer Gruppe in die fünfte Runde

In welchen Situationen sind Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit mit Antisemitismus konfrontiert? Welchen Formen von Antisemitismus begegnen sie besonders häufig? Und welchen konkreten Bedarf zur Weiterbildung haben sie, um in ihrer täglichen Arbeit Antisemitismus entgegenzutreten? Anhand dieser zentralen Leitfragen führte ConAct die nunmehr 5. Runde des Diskursprojekts „Sichtbar handeln! Umgehen mit Antisemitismus in Jugend- und Bildungsarbeit“ in Chemnitz durch.

Vom 27. September bis zum 01. Oktober 2021 nutzten 16 pädagogische Fachkräfte die Möglichkeit, sich aktiv weiterzubilden und unterschiedliche Einblicke in das komplexe Themenfeld zu gewinnen: So tauschten sich die Teilnehmer*innen nicht nur auf theoretischer Ebene über die Verbreitung antisemitischer Bilder in der Gesellschaft aus, sondern kamen auch über die damit verbundenen Herausforderungen im eigenen Arbeitsalltag ins Gespräch. Um für den Umgang mit antisemitischen Vorfällen besser gewappnet zu sein, erarbeiteten sie anhand konkreter Fallbeispiele Strategien für den Arbeitsalltag und lernten themenspezifische pädagogische Methoden kennen.

Begegnungen vor Ort. Einen Höhepunkt des Diskursprojekts stellten persönliche Begegnungen dar, die Einblicke in jüdisches Leben in Deutschland vermitteln konnten. Mit Uwe Dziuballa, Betreiber der deutsch-israelisch-jüdischen Begegnungsstätte und des koscheren Restaurants „Schalom“ war eine lokale Stimme aus Chemnitz vertreten. Mit der Gruppe teilte er seine bewegte Lebensgeschichte und seine Erfahrungen im Umgang mit antisemitischen Übergriffen. Durch sein humorvolles und mutiges Auftreten baute er Berührungsängste ab und beantwortete offene Fragen.

Auch ein Freiwilliger des Projekts „Meet a Jew“ des Zentralrats der Juden in Deutschland gab der Seminargruppe einen sehr persönlichen Einblick in seine eigene Wahrnehmung von jüdischer Identität und von jüdischem Leben in Deutschland.

Diese persönlichen Begegnungen beschrieben einige Teilnehmer*innen in der Nachbereitung als zentrales Erlebnis:

„Wir Teilnehmer haben vor allem die lokalen Stimmen, die wir an diesem Tag gehört haben, als besonders bereichernd empfunden. Weil sie Menschen aus Fleisch und Blut sind, die viel mehr Empathie und Toleranz auszulösen vermögen als Texte über Fremde aus Städten in weiter Fremde. [...] Ich zehre immer noch vom Projekt ‚Meet A Jew‛. Ich erzähle immer wieder davon und dann strahle ich fröhlich vor mich hin, weil ich die Erfahrung so bereichernd fand.“

Sie möchten mehr erfahren? Hier finden Sie einen ausführlichen Bericht.

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