ConAct bot Workshops für Ehrenamtliche der Konfirmand*innenarbeit in Wittenberg
ConAct beteiligte sich auch in diesem Jahr mit zwei inhaltlichen Angeboten am Zeltlager „Smells Like Team Spirit“ der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt e. V. in Lutherstadt Wittenberg. Jeweils ca. 20 Teamende der Konfirmand*innenarbeit erfuhren an einem Nachmittag wissenswertes über Israel und die Möglichkeiten eines Jugendaustausches. Am Tag darauf stand die lange Geschichte und Aktualität des Antisemitismus im Mittelpunkt des Workshops mit dem ConAct-Projekt „Sichtbar Handeln! Gegen Antisemitismus.“
Wissen über Israel – Wege nach Israel
Wann wurde Israel gegründet? Wie setzt sich die Bevölkerung zusammen? Ab welchem Alter dürfen Jugendliche in Israel Auto fahren? Welche religiösen Stätten befinden sich in Jerusalem? Diese und weitere Fragen leiteten das Gespräch mit den Teilnehmenden in einem interaktiven Israel-Quiz ein und boten Raum für Nachfragen und kurze Hintergrundinformationen. Ein ehemaliger Teilnehmer einer deutsch-israelischen Jugendbegegnung berichtetet danach von den eindrücklichsten Erfahrungen seines Austauschprogramms nach Israel: vom Besuch im Wasserwerk in Sderot, der Stadtrundfahrt durch Jerusalem und über den gemeinsamen Spielenachmittag am Strand von Tel Aviv. Für die Zuhörenden wurde deutlich, was ihn am meisten bei der Begegnung mit dem Land und den Menschen überrascht hat und welche Bilder von Israel sich im Laufe der Reise verändert haben. Zentral war für ihn, wie es ist als Deutscher nach Israel zu reisen und sich dort beispielsweise bei einem Besuch in Yad Vashem mit der Geschichte der Shoah auseinanderzusetzen. Abschließend stellte ConAct die Möglichkeiten eines Jugendaustausches oder internationalen Freiwilligendienstes vor.
Die Macht der Bilder – Antijüdische Mythen in Geschichte und Gegenwart
Das Team von „Sichtbar Handeln! Gegen Antisemitismus.“ führte einen Workshop aus der neu veröffentlichten Methodensammlung für die antisemitismussensible Vor- und Nachbereitung deutsch-israelischer Jugendaustauschprogramme durch. Dabei wurden mit den Teilnehmenden judenfeindliche Motive und Erzählungen aus den vergangenen Jahrhunderten besprochen und in einem zweiten Schritt mit aktuellen antisemitischen Bildern und Zitaten abgeglichen. Zudem ging der Workshop auf die Geschichte antijüdischer Haltungen in der christlichen Kirche ein und diskutierte in einer Abschlussrunde die Funktionen und Folgen von Antisemitismus. Zum einen wurde deutlich, dass viele gegenwärtige antisemitische Stereotype an eine geschichtliche Tradition anknüpfen und zugleich wie wandelbar und anpassungsfähig antisemitische Bilder an jeweilige gesellschaftliche Herausforderungen sind. Zum anderen konnten die Teilnehmenden konkrete Auswirkungen von Antisemitismus auf jüdisches Leben nachvollziehen. Zum Ende des Workshops waren sich alle einig darin, verschiedene Formen nun besser erkennen sowie zuordnen zu können und Antisemitismus zukünftig entschlossener entgegenzutreten.
Mehr über das von ConAct realisierte Projekt „Sichtbar Handeln! Umgehen mit Antisemitismus in Jugend- und Bildungsarbeit“ erfahren Sie unter www.Sichtbar-Handeln.org.