Mit einem feierlichen ‚Klick‘ hat Dr. Ralf Kleindiek das zweisprachige Internetportal (in Deutsch und Hebräisch) www.Exchange-Visions.de freigeschaltet. Nun kann es losgehen: Die bisherige Sammlung von dokumentierten Jugendaustauschprogrammen aus über fünf Jahrzehnten soll in eine neue Runde gehen. Organisationen und Träger deutsch-israelischer Begegnungsprojekte sind eingeladen, ihre Arbeit und ihre Ergebnisse für die Öffentlichkeit zu dokumentieren. Das lebendige Archiv ist gleichzeitig Dokumentationsraum und Fundstätte für Ideen, Anregungen, Themen, Methoden und bewegende Geschichten im Austausch.

Mit dem Besuch von Dr. Ralf Kleindiek, Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, bei ConAct im Wittenberger Büro am 13. Februar 2015 eröffnete das Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch offiziell seine Aktivitäten zum Jubiläumsjahr der deutsch-israelischen Beziehungen.

ConAct und die Israel Youth Exchange Authority (IYEA) wollen die über Jahrzehnte gewachsenen Jugendkontakte im Jubiläumsjahr 2015 als tragenden Pfeiler der deutsch-israelischen Beziehungen hervorheben – gemeinsam mit den ‚alten‘ und ‚neuen‘ jungen Generationen beider Länder. Mit der Freischaltung der Webseite Exchange-Visions.de wurde bereits eines der Jubiläumsprojekte von ConAct und der IYEA auf den Weg gebracht.

Auf die folgenden weiteren Projekte dürfen Sie gespannt sein: eine deutsch-israelische Jugendexpedition schickt junge, austauscherfahrene Jugendliche auf die filmische Zeitreise „Spotlight on... 50 Years Israel & Germany“, ein Jugendkongress mit 300 Teilnehmenden bringt ehemalige Teilnehmer/innen von Austauschprogrammen und an Freiwilligendiensten in Deutschland und Israel zusammen und Publikationen reflektieren Geschichte und Praxis des deutsch-israelischen Jugendaustauschs.

60 Jahre deutsch-israelischer Jugendaustausch – das ist der Anlass, Erfahrungen, Erinnerungen und Einsichten aus sechs Jahrzehnten Austauscharbeit zusammenzutragen.

Die erneuerte Website lädt Euch/Sie zur Mitwirkung und Dokumentation ein. Das Gemeinschaftsprojekt von ConAct und der IYEA unter Mitwirkung zahlreicher Austauschorganisationen und langjährig engagierter Menschen in Deutschland und Israel will dazu beitragen, die Vielfalt der 60-jährigen Geschichte deutsch-israelischer Jugendkontakte online zu entdecken. Gleichzeitig ist dies der Aufruf, verbandliche Erfahrungen, eigene Erlebnisse, Anekdoten, Bilder und Berichte mit anderen zu teilen oder auch nach Projektideen, Themen und Praxiserfahrungen zu stöbern. Bauen Sie mit an der digitalen Schaustelle: www.exchange-visions.de!

Vor 70 Jahren, am 27. Januar 1945, wurde das deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz von den sowjetischen Truppen befreit. Aus diesem Anlass beschäftigte sich die Jugendbegegnung des Deutschen Bundestages im Jahr 2015 mit eben jenem Symbol des Holocaust, das zugleich für die Verbrechen des Nationalsozialismus insgesamt steht. Auch die beiden Freiwilligen im Büro von ConAct, Manoël Johr und Alon Spitzer, nahmen an der Begegnung in Polen und Deutschland sowie an der Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz teil und berichten im Folgenden von ihren persönlichen Eindrücken.

Auch in diesem Jahr bietet ConAct wieder eine Stelle für ein „Freiwilliges Soziales Jahr im politischen Leben“ an. Zur Bewerbung eingeladen sind junge Menschen mit ersten Erfahrungen in einem internationalen Austauschprojekt oder mit Bezug zu Israel, aber auch andere Interessierte sind herzlich willkommen!

Wir würden uns freuen, wenn Sie die Ausschreibung an interessierte Jugendliche aus Ihren deutsch-israelischen Austauschprojekten bzw. Ihrer Bildungs- und Jugendarbeit weiterleiten. Vielen Dank!

Vor dem Hintergrund des deutsch-israelischen Jubiläums hat die Bertelsmann-Stiftung die Studie „Deutschland und Israel heute: Verbindende Vergangenheit, trennende Gegenwart?“ vorgelegt, in der die folgenden Fragen untersucht wurden: Welches Bild haben die Menschen beider Länder voneinander, welche Bedeutung messen sie der Vergangenheit bei und welche Erwartungen haben sie aneinander? Und schließlich: Inwiefern haben sich diese Wahrnehmungen und Einstellungen in den letzten Jahren verändert?

Die Studie zeigt, dass sich seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen vor 50 Jahren Israel und Deutschland einander in erstaunlicher Weise angenähert haben. Klar wird aber auch, dass verstärkte Anstrengungen notwendig sein werden, um das Erreichte weiter zu entwickeln.

Jugendliche zwischen 16 und 20 Jahren sind aufgerufen, sich an dem Kreativwettbewerb der SPD-Bundestagsfraktion zum Thema „Freundschaft und Verantwortung in den israelisch-deutschen Beziehungen“ bis zum 18. März zu beteiligen. Die Gewinner/innen werden zur Preisverleihung nach Berlin im Rahmen des Frühjahrsempfangs der SPD-Bundestagsfraktion am 6. Mai eingeladen und erhalten Geldpreise.

Der Deutsche Bundesjugendring, der israelische Jugendring „Council of Youth Movements in Israel“ und der polnische Jugendring „Polska Rada Organizacji Młodzieżowych“ haben zum Abschluss ihres gemeinsamen Seminars rund um den 27. Januar 2015 eine Erklärung verfasst. Bei einer Zeremonie in der Gedenkstätte Auschwitz unterzeichneten die Vorstände in Vertretung für ihre Mitglieder den Text. Der Auschwitz-Überlebende Asher Oud und der deutsche Konsul in Krakau, Dr. Werner Köhler, nahmen an der Feier teil.

Im Mittelpunkt des Spielfilms steht Noa (Neta Riskin). Sie ist Anfang 30, lebt seit acht Jahren in Berlin und steckt in einer Krise. Wo gehört sie hin? Zu Jörg (Golo Euler), ihrem deutschen Freund, bei dem sie gerade eingezogen ist, oder nach Israel zu ihrer Familie und ihren alten Freunden? Der Film läuft seit Ende Januar 2015 in den deutschen Kinos.

Israel zu verstehen ist eine Herausforderung. Es ist ein kosmopolitisches Land, zu dem sich Menschen aus über 100 verschiedenen Nationen zugehörig fühlen und zugleich schwelt seit über 60 Jahren der israelisch-palästinensische Konflikt, der die gesamte Region in zahlreiche Krisen gestürzt hat – wie zuletzt der Gaza-Krieg im Sommer 2014.

Was macht diesen Konflikt so schwer lösbar? Dieser Frage widmen sich zahlreiche einheimische und deutsche Autorinnen und Autoren in der Neufassung von »Israel verstehen«, darunter Dietmar Herz, Yossi Kostiner und Avi Primor. Neben Texten zur Metropole am Mittelmeer, Tel Aviv, werden auch kontrovers diskutierte Themen wie Trennwall und Siedlungsbau im Westjordanland von beiden Seiten beleuchtet.

Die Formate und Formen der Erinnerung an Nationalsozialismus, Holocaust und an den Zweiten Weltkrieg haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Dieser Wandel ist wesentlich markiert durch das Sterben der Zeitzeug/innen, den Übergang vom kommunikativen zum kulturellen Gedächtnis und der damit verbundenen Historisierung der Ereignisgeschichte.

Ziel der Tagung ist es, für ausgewählte Themenkomplexe – In and out: Inklusion, Erinnerungskultur und digitale Medien, Narrationen in der „Post-Augenzeugenschaft“ – zu neuen Impulsen und Perspektiven anzuregen.

Die Tagung wird von der Agentur für Bildung – Geschichte, Politik und Medien e.V. in Kooperation mit dem Arbeitsbereich Didaktik der Geschichte, Freie Universität Berlin, veranstaltet und findet Anfang Juli 2015 in Berlin statt.

Ausgehend von einer heterogenen Gesellschaft untersucht Elke Gryglewski den gesellschaftlichen Diskurs zur Erinnerung an die Shoah und zum Umgang mit dem Nationalsozialismus, der heute in einer multikulturellen Wirklichkeit stattfindet.

Jugendliche palästinensischer und türkischer Herkunft beschäftigen sich mit der Shoah – die Autorin geht entgegen der weitverbreiteten Meinung davon aus, dass sich auch diese Jugendlichen für den Holocaust abseits antisemitischer Äußerungen interessieren und Empathie für die Opfer entwickeln, wenn ihre eigenen Familiengeschichten angehört und wahrgenommen werden. Die Beschäftigung mit dem Thema löste bei den Jugendlichen zugleich Reflexionen über ihre Stellung in der deutschen Gesellschaft und ihre Selbstwahrnehmung aus.

Die Autorin ist seit 1995 wissenschaftlich-pädagogische Mitarbeiterin in der Gedenk- und Bildungsstätte „Haus der Wannsee-Konferenz“. Eine umfängliche Rezension zum Buch finden Sie auf dem Internetportal H-Soz-Kult.

Gryglewski, Elke: Anerkennung und Erinnerung. Zugänge arabisch-palästinensischer und türkischer Berliner Jugendlicher zum Holocaust, Berlin 2013, 302 Seiten, 22,00 Euro.

With a solemn ‘click’ Dr. Ralf Kleindiek has activated the bilingual internet portal www.Exchange-Visions.de. Ready to go: The previous collection of documented youth exchange programs of over five decades has started over. Organizations supporting and realizing German-Israeli encounter projects are invited to document their work and its results for the public. The living archive is a space for documentation as well as a rich source for ideas, suggestions, topics, methods and moving stories in the field of exchange.

With the visit of Dr. Ralf Kleindiek at ConAct in Wittenberg on 13 February 2015, the Coordination Center for German-Israeli Youth Exchange has officially started its activities in the anniversary year of German-Israeli relations.

In 2015 ConAct and the Israel Youth Exchange Authority (IYEA) want to highlight the youth contacts, which have grown over many years, as main pillars of German-Israeli relations – celebrating together with the former and latest young generations of both countries. With the release of the revised website Exchange-Visions.de one of the various anniversary projects of ConAct and the IYEA has already been set in motion.

We are looking forward to the following projects: the German-Israeli youth expedition “Spotlight on ... 50 Years Israel & Germany” sends young, exchange experienced young persons on a cinematic journey through time, a youth congress with 300 participants brings together former participants of exchange programs and volunteer services in Germany and Israel and publications reflect on the history and practice of the German-Israeli youth exchange.

60 Years of German-Israeli youth exchange – this is the occasion to compile experiences, memories and insights from six decades of exchange. The renewed website invites you to contribute and document.

The joint project of ConAct and the IYEA, involving numerous exchange organizations and many years of dedicated people in Germany and Israel, offers a chance to explore the sixty-year-long development of German-Israeli youth contacts in German and Hebrew online. Moreover, we invite you to contribute to the story by sharing your work or personal experiences, pictures and stories with other visitors or to browse the website for ideas, subjects and practical experiences.

Did you participate in a German-Israeli exchange before or have you been even responsible for such a program? It doesn’t matter whether it was a professionals program in 1996, a voluntary service in 1968 or a youth exchange last summer. Share your reports, anecdotes and pictures with others. Contribute to the digital exhibition www.Exchange-Visions.de!

70 years ago, on 27 January 1945, the German concentration and extermination camp Auschwitz was liberated by Soviet troops. For this reason, in 2015 the youth exchange project arranged by the German Bundestag dealt with this symbol of the Holocaust, which also stands for all the atrocities and crimes committed by the National Socialists. The two volunteers at the ConAct office, Manoël Johr and Alon Spitzer, attended the encounter in Poland and Germany as well as the memorial trip to Auschwitz and report their personal impressions on our website.

Against the background of the German-Israeli anniversary, the Bertelsmann Stiftung has presented the survey “Germany and Israel Today: United by the Past, Divided by the Present?” in which the following questions were evaluated: What kind of image do the people of both countries have mutually, how important is the past and which expectations do they have on one another? And in what ways these perceptions and attitudes have changed in recent years?

The survey shows that since the start of diplomatic relations fifty years ago, Israel and Germany have displayed an extraordinary commitment to the path of rapprochement. At the same time, it also shows that renewed efforts will be necessary in order to take today’s achievements one step further.

Learn more about the study here. Read and download the whole study here.

The German Federal Youth Council, the Israeli Youth Council “Council of Youth Movements in Israel” and the Polish Youth Council “Polska Rada Organizacji Młodzieżowych” have made a statement at the end of their joint seminar around the commemoration day of 27 January 2015. At a ceremony at the Auschwitz memorial site the board members signed the text on behalf of their members. The Auschwitz survivor Asher Oud and the German consul in Krakow, Dr. W. Köhler, attended the ceremony.

ConAct was represented with a short welcoming speech and acknowledged the significance of the event, for which young people from Germany, Israel and Poland had been invited at this very important date to discuss issues of shared memories/commemoration and the meaning of the past for the present youth education.